Es handelt sich hier um eine der letzten Komplikationen, die sich die Grande Seconde bislang noch nicht zu eigen gemacht hatte. Doch auch dies wäre nun vollbracht: Der Monodrücker-Chronograph hält Einzug in die Kollektionen von Jaquet Droz, ausgestattet mit einem exklusiven Uhrwerk. Ein Auftaktmodell in limitierter Auflage wird nun durch drei Varianten in der festen Kollektion ergänzt.
Der Chronograph gilt unter den Puristen der Haute Horlogerie als Königsdisziplin der Komplikationen. Obwohl er weit verbreitet ist, bleibt seine Beherrschung für zahlreiche Uhrmacher eine echte Herausforderung. Ihn nun mit einer neuartigen Ästhetik zu präsentieren, ist ein heikles Unterfangen, da die moderne Armbanduhr ihn bereits in unzähligen Variationen kennt.
An diese gleich zweifache Herausforderung hat sich Jaquet Droz nun mit der seit Langem erwarteten Chronographen-Version seiner Grande Seconde gewagt. Das Lastenheft hatte die Grenzen klar abgesteckt: ein hauseigenes Uhrwerk, das der uhrmacherischen Exzellenz von Jaquet Droz Rechnung trägt, eine Ablesbarkeit auch unter widrigen Bedingungen, die den praktischen Nutzen der gemessenen Zeitspannen gewährleistet, sowie eine Ästhetik im Einklang mit den schnörkellosen Linien der Grande Seconde.
Die Grande Seconde Chronograph ist die vollendete Antwort auf diese auferlegten Kriterien. Ihr Uhrwerk wurde exklusiv für Jaquet Droz gefertigt. Im Einklang mit der großen uhrmacherischen Tradition des Chronographen wurde es um ein Säulenrad herum konstruiert. Es umfasst zudem eine Spiralfeder aus Silizium, die die Unempfindlichkeit des Uhrwerks gegenüber Magnetfeldern und Temperaturschwankungen garantiert. Die Volumen und Proportionen des Kalibers wurden so gewählt, dass sie sich perfekt an die einzigartige Geometrie der Grande Seconde anpassen.
Die Entwicklung dieses Uhrwerks ist eine direkte Fortsetzung der historischen Kollektionen von Jaquet Droz. Das Haus hatte in der Tat zuvor die Grande Seconde Deadbeat präsentiert – eine echte Haute Horlogerie-Komplikation, die frei nach dem geflügelten Wort aus dem 18. Jahrhundert dazu dient, die „Sekunde zu schlagen“, um das Messen und das Ablesen kurzer Zeitspannen zu vereinfachen. Aus dieser chronometrischen Überlegung ging einige Jahre später der Chronograph hervor, so wie wir ihn heute kennen. Es war übrigens kein anderer als Jean-Moyse Pouzait, ein Freund der Familie Jaquet-Droz, der die springende Sekunde erfand. Die Grande Seconde Chronograph, die heute vorgestellt wird, tritt in gewisser Weise ihr Erbe an.
Jaquet Droz bietet zwei Versionen dieser Uhrenkreation: ein Auftaktmodell in streng limitierter Auflage (Numerus Clausus von gerade einmal 88 Exemplaren), ergänzt durch drei Versionen, die in die ständige Kollektion eingehen.
Die limitierte Version aus Rotgold mit ihrem Zifferblatt aus Grand Feu-Email sticht bereits auf den ersten Blick ins Auge. Mit ihrer elfenbeinfarbenen Ästhetik ist sie – in Gestalt einer Armbanduhr – eine direkte Anspielung an die ersten Taschenuhren, die Pierre Jaquet-Droz einst erschuf.
Die Kreativität des Hauses kommt darüber hinaus auch in Form der arabischen und römischen Ziffern zum Ausdruck, die sich hier abzeichnen: Sie wurden aus Petit Feu-Email gestaltet, einer weiteren Email-Brenntechnik, mit der diese Ziffern geformt werden, ohne auch nur im Geringsten die Regelmäßigkeit und Feinheit ihres Schriftzuges zu beeinträchtigen. Zusammen genommen bescheren das Grand Feu-Email des Zifferblatts und das Petit Feu-Email der Ziffern der Uhr eine perfekte Haltbarkeit der Farben – und zwar über Jahrhunderte hinweg.
Im schönsten Geiste der traditionellen Haute Horlogerie hat Jaquet Droz seine Grande Seconde Chronograph mit Rotgoldzeigern ausgestattet (Stunden, Minuten, Datum), während die Chronographenzeiger aus gebläutem Edelstahl bestehen (Sekunden, Minuten). Um die Ablesbarkeit der gemessenen Zeit zu optimieren, wurden die Minuten- und Sekundenanzeigen des Chronographen aus blauem Petit Feu-Email gefertigt. Und schließlich entspricht das retrograde Datum, das über einen Goldzeiger mit roter Spitze angezeigt wird, dem gleichen Ansinnen, die Technik in den Dienst der Ästhetik zu stellen. Dieser geniale Mechanismus ermöglichte es, die perfekten Proportionen der „8“ der Grande Seconde beizubehalten, ohne dass der Datumszeiger gegen die zentrale Achse der Sekunde stößt. Um die Linien der Grande Seconde zu bewahren, präsentiert sich der Chronograph hier als Monodrücker, so dass keine zusätzlichen Drücker für Start / Stopp und Nullstellen die Schnörkellosigkeit des Gehäuses stören.
In Ergänzung hierzu präsentiert Jaquet Droz bereits jetzt drei weitere Variationen dieser Uhr. Mit einem etwas moderneren Stil zeichnen sie sich vor allem durch zwei Elemente aus.
Erstens: ein Gehäuse aus Edelstahl mit ebenfalls 43 mm Durchmesser. Die Variationen schmücken sich mit einem Zifferblatt aus sandgestrahltem Silber, in Blau oder Braungrau. Die Oberflächenveredelung wurde durch ein von Hand ausgeführtes, trockenes Sandstrahlverfahren erzielt, das sich von der bislang verwendeten Sandstrahlbehandlung mit Flüssigkeit unterscheidet. Der Einsatz dieser Technik ist bei diesem Modell der Grande Seconde Chronograph eine Premiere und dient dazu, die Tiefe der Körnung zu akzentuieren. Und auch die beiden Farbnuancen in Blau und Braungrau sind neu für Jaquet Droz.
Das zweite Element, das diese drei Edelstahlmodelle charakterisiert: ihr dezentrales Zifferblatt. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, den Jaquet Droz bereits in anderen Kollektionen bei seiner Grande Seconde getestet hat. Angewandt auf diesen neuen Chronographen erhält das Konzept nicht nur eine frische und neue Dynamik, sondern auch eine moderne, gänzlich untypische Ästhetik, passend zu der nun bei 4 Uhr positionierten Krone, die diesen absolut originellen Modellen gewissermaßen den letzten Schliff verleiht. Den vier Versionen gemein ist eine wunderbar schnörkellose Schwungmasse, die so entwickelt wurde, dass der Betrachter das von Hand montierte Manufakturwerk in seiner ganzen Pracht bewundern kann. Gemeinsam schreiben diese Variationen ein neues Kapitel in der Geschichte der Grande Seconde von Jaquet Droz.
“Some watches tell time. Some tell a story”